Infektionen

Infektionen dalaprod fotolia© dalaprod - fotolia.comUnter dem Begriff Infektionskrankheiten sind alle Krankheiten zusammengefasst, die durch Krankheitserreger (z. B. Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten) ausgelöst werden. Die Erreger, in der Medizin als Pathogene bezeichnet, können über ganz unterschiedliche Eintrittspforten, z. B. über Atemwege, Wunden, Haut, Schleimhäute, Magen-Darm-Trakt, in den Körper gelangen. Sie nisten sich ein, breiten sich aus und aktivieren das Immunsystem, das mit verschiedenen Abwehrmechanismen versucht, die Eindringlinge unschädlich zu machen. Wie heftig oder bedrohlich eine Infektion verläuft, hängt sowohl von den Eigenschaften des Erregers inkl. seiner Wirkung auf den Organismus und seiner Aggressivität als auch von der Stärke der Abwehrkräfte des Infizierten ab. Mit zunehmendem Alter sinkt die Zahl der Abwehrzellen und das Immunsystem ist nicht mehr so leistungsfähig. Dadurch steigt nicht nur die Anfälligkeit für Infektionen, sondern viele Infektionskrankheiten verlaufen im Alter auch sehr viel schwerer.

Besonders gefürchtet sind Grippe und Lungenentzündung (Pneumonie). Aus diesem Grund wird älteren und immungeschwächten Menschen empfohlen, sich durch Impfungen vor Pneumokokken (Bakterien, die u. a. Pneumonie auslösen können) und Grippeviren zu schützen. Außerdem sind ältere Menschen häufiger von Harnwegsinfektionen betroffen. Entzündungen der Haut und des Gewebes wie z. B. Druckgeschwüre oder das diabetische Fußsyndrom sind stärker ausgeprägt, da die Wundheilung im Alter langsamer verläuft.

Behandlungsmaßnahmen:

Zur Behandlung von Infektionen steht eine Vielzahl von Medikamenten zur Verfügung, die abhängig vom Erregertyp ausgewählt werden. So werden z. B. bakterielle Infektionen mit Antibiotika, Viruserkrankungen mit Virustatika behandelt. Die meisten Medikamente gegen Infektionen sind prinzipiell auch für ältere Menschen geeignet. Viele Antibiotika beeinträchtigen jedoch die Nierenfunktion. Daher sollten vor und während der Therapie die Nierentätigkeit kontrolliert und gegebenenfalls die Dosierung entsprechend verringert werden. Außerdem sollte bei der Verordnung der Antibiotika das präparateabhängige Nebenwirkungsprofil berücksichtigt werden, da bei älteren Menschen Nebenwirkungen deutlich häufiger auftreten als bei jüngeren.

Ein Antibiotikum, das gegen bestimmte Harnwegsinfektionen eingesetzt wird, steht auf der PRISCUS-Liste und ist zur Therapie bei älteren Patienten nicht empfohlen (Quelle: www.priscus.net):

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WirkstoffMögliche Nebenwirkungen, von denen insbesondere ältere Patienten betroffen sindMedikamente sollten bei folgenden Begleiterkrankungen möglichst nicht verabreicht werdenTherapiealternativenMaßnahmen, falls der Arzneistoff trotzdem zum Einsatz kommt
Nitrofurantoin
  • allergische Reaktionen
  • Nierenfunktionsstörungen
  • erhöhte Leberwerte
  • Lungenreaktionen bei längerer Einnahme

Nicht bei älteren Patienten anwenden, da stets mit eingeschränkter Nierenfunktion gerechnet werden muss

  • Nierenfunktionsstörungen
  • Niereninsuffizienz
  • Allergien
  • andere Antibiotika, z. B. Cephalosporine, Cotrimoxazol, Trimethoprim
  • Kontrolle der Nierenfunktion
  • Kontrolle der Lungenfunktion
  • Kontrolle der Leberfunktion
  • Kontrolle des Blutbildes
  • möglichst niedrig dosiert

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