Frei verkäufliche Schmerzmittel – Gefahr von Nebenwirkungen nicht unterschätzen

Bonn, 16.07.2020 Etwa 30 bis 40 Prozent aller Bundesbürger, die älter als 65 sind, nehmen täglich mindestens 4 Arzneimittel ein. Ab 75 Jahren nimmt jeder Dritte sogar mehr als 8 Arzneimittel ein. Eine Broschüre der Deutschen Seniorenliga erläutert, welche Risiken die Multimedikation insbesondere für ältere Patienten mit sich bringt. Am Beispiel von drei alterstypischen Erkrankungen – Schwindel, Schlafstörungen sowie Schmerzen am Bewegungsapparat – wird die Problematik der Arzneimitteltherapie aufgezeigt und erläutert, was Arzt und Patient gemeinsam zur Verbesserung der Therapiesicherheit tun können.

Multimorbidität und Polypharmazie im Alter

Körperliche Veränderungen und Verschleißerscheinungen gehören zum natürlichen Prozess des Alterns. Das erklärt, warum mit zunehmendem Alter die Anfälligkeit für bestimmte Erkrankungen steigt und ein Großteil der älteren Menschen regelmäßig verschiedene Medikamente einnehmen muss. Der normale Alterungsprozess bringt auch mit sich, dass Medikamente anders wirken als bei jungen Menschen. Durch altersbedingte Veränderungen des Stoffwechsels und nachlassende Leistungsfähigkeit der Organe sind ältere Menschen in der Regel anfälliger für unerwünschte Nebenwirkungen. Die Folge: Nehmen ältere Patienten viele verschiedene Medikamente ein, steigt zum einen das Risiko für Nebenwirkungen, zum anderen können die Wirkstoffe sich gegenseitig beeinflussen und unerwünschte Wechselwirkungen hervorrufen.

Problematische Präparate gegen Schmerzen

Beispiel Medikamente gegen Schmerzen – sie haben zum Teil beträchtliche Nebenwirkungen. Der Arzt wird bei der Verschreibung eines Schmerzmittels zwar bedenken, dass bestimmte Schmerzmittel mit entzündungshemmenden Wirkstoffen ein erhöhtes Risiko von Organschädigungen und Wechselwirkungen haben. Einige Schmerzmittel (z. B. Ibuprofen, Diclofenac) sind jedoch in der Apotheke ohne Rezept erhältlich. Auch bei diesen Medikamenten ist zu beachten, dass bei langfristiger Anwendung und bei Einnahme weiterer Medikamente unerwünschte Nebenwirkungen wie Schädigungen des Magen-Darm-Trakts, Blutgerinnungsstörungen und Bluthochdruck möglich sind. Gerade hier gilt deshalb: „Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!

Neben- und wechselwirkungsarme Alternative

Für eine längerfristige Schmerztherapie sind natürliche Wirkstoffe eine Alternative. Viele verschiedene pflanzliche und natürliche Wirkstoffe werden zur Schmerzlinderung, Förderung der Wundheilung, gegen Entzündungen und zur Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit eingesetzt, z. B. Arnica, Hamamelis, Calendula, Echinacea, Schafgarbe oder Beinwell. Üblicherweise sind in den Schmerzmitteln verschiedene natürliche Wirkstoffe (z. B. Traumeel) kombiniert. Die Präparate gibt es sowohl als Salben als auch als Tabletten.

Kostenloser Ratgeber

Nähere Informationen enthält die kostenlose Broschüre der Seniorenliga „Medikamente im Alter – Risiken von Neben- und Wechselwirkungen vermeiden“. Bestelladresse: Deutsche Seniorenliga, Heilsbachstraße 32 in 53123 Bonn. www.medikamente-im-alter.de. Auf der Website kann die Broschüre auch kostenlos als PDF heruntergeladen werden.

Broschüre zum Thema

Unsere Broschüre erklärt, was eine sichere Arzneimittelversorgung bedeutet und warum bei älteren Patienten die Risiken von Neben- und Wechselwirkungen dabei eine große Rolle spielen.

Broschüre Medikamente im Alter

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